Beweissicherung und Bauwerksmonitoring
Mit zunehmendem Alter und steigender Beanspruchung von Bauwerken durch Umwelteinflüsse wird es immer wichtiger, die Veränderungen der Bausubstanz zu überwachen und konservatorische Maßnahmen einzuleiten. Um Veränderungen frühzeitig erfassen zu können setzen wir beim Bauwerksmonitoring hochsensible Sensoren ein, die fest am Bauwerk installiert werden. Sie erfassen Verformungen und die Entstehung von Rissen durch etwaige Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit oder Schwingungen durch umliegende Bauarbeiten. So können Risikofaktoren frühzeitig erkannt und Bauwerksschäden vorgebeugt werden.
Mit unseren modernen Bauwerksmonitoring-Lösungen tragen wir zum umfassenden Erhaltungsmanagement bei. Durch permanente Zustandskontrolle und den Einsatz von Frühwarnsystemen ermöglichen wir ein Eingreifen bereits vor dem Eintreten von gravierenden Bauschäden und schützen somit das Bauwerk. Wir entwickeln für jedes Bauwerk maßgeschneiderte Überwachungskonzepte und übernehmen anschließend die Installation der Monitoring-Instrumente. Auf Grundlage objektiver Daten können wir neben der Beweissicherung zudem Gutachten erstellen und Handlungsempfehlungen aussprechen.
Vorteile einer Bauwerksüberwachung
Innovatives Bauwerksmonitoring an einem historischen Schatz
Massive Gewölbe, hohe Decken, lichtdurchflutete Fenster. Das eindrucksvolle Kirchenschiff durchzogen von meterhohen, sich ineinander verstrebenden Gerüstkonstruktionen. 1824 – 1830 wurde die Friedrichswerdersche Kirche nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaut und gilt als eines der authentischsten Werke des preußischen Meisters. In der klaren, kubistischen Gliederung des Baukörpers zeigt das Kirchenhaus klassisches Formempfinden. An die ursprünglich sakrale Nutzung erinnern heute noch die Kanzel, die Altarmensa und die teils originalen farbigen Glasfenster. Ein historischer Schatz, den es in Zeiten der ständigen technischen und baulichen Neuerung zu schützen gilt.
Als im Jahr 2012 eine sieben Meter tiefe Baugrube für zwei geplante Parketagen ausgehoben wurde, fiel Putz von der Decke und tiefe Risse zogen sich vom Fundament bis in die Gewölbe. Marmorstufen vor dem Altar, tragende Rippen und ein Fensterpfeiler im Chorbereich zerbrachen. Der Bezirk Mitte verhängte einen sofortigen Baustopp. Marmorskulpturen von Schadow, Rauch und Tieck wurden aufwendig evakuiert. Es folgten Schadensanalysen, Gutachten und erste Sicherungsmaßnahmen. Mit Methoden der modernen Beweissicherung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, historisch wertvolle Gebäude im Fall von Baumaßnahmen kontinuierlich zu überwachen und deren Bestand so langfristig zu gewährleisten.